Didaktik

„Ein „leeres Buch“, das erst durch den Lernenden selbst lebendig wird — und die PhiloWelt KI liefert genau den passenden literarischen Rahmen.“

Wie funktioniert Philowelt?

Es ist schwer zu erklären, wie PhiloWelt KI funktioniert. Bei der letzten Fachkonferenz habe ich versucht, meinen Kollegen meine neu entwickelte App vorzustellen. Ein Stück weit ist es mir gelungen – und doch sah ich in den Gesichtern ein stilles Unverständnis, fast einen leisen Protest. Nur eine Kollegin war zugleich fasziniert und irritiert. Kein Zweifel: Ich habe meine Kollegen beinahe gezwungen, einen Blick in die Zukunft zu werfen – und diese Zukunft mitten in die Gegenwart zu holen. Vielleicht war es einfach zu viel für einen einzigen Vormittag.

Das Lernsetting von PhiloWelt KI passt nicht in den vertrauten Rahmen des Frontalunterrichts. Normalerweise wird eine Frage an die Tafel geschrieben, dazu gibt es ein Arbeitsblatt, das sie fachlich korrekt beantwortet, und dann dürfen ein paar Schüler philosophieren – wenn die Gruppe homogen genug ist. Der eine findet die Frage spannend, der andere faltet längst einen Papierflieger und testet seine Aerodynamik am Lehrerpult. Beide lernen – der eine das Argumentieren, der andere den Luftwiderstand. Aber für letzteren war der Lehrer nie der Ausgangspunkt seines Lernens. Genau hier setzt PhiloWelt KI an.

Diese App braucht keinen Lehrer – weder zum Bereitstellen von Inhalten noch zum Bewerten von Leistungen. Der Lernprozess gehört allein dem Lernenden. Und das vielleicht Verrückteste daran: Die Inhalte sind nicht vorbestimmt. PhiloWelt KI erschafft literarische Texte aus dem, was der Schüler einbringt. Erkennt ein Lernender in einem Bild eine Frage, ein Rätsel, ein Staunen, dann nimmt die KI dieses Interesse auf und spinnt daraus eine Geschichte. Eine Geschichte, die wächst, in der eine Hauptfigur auf einen Philosophen trifft, der versucht, das Problem im Gespräch zu lösen. So entsteht für jeden Lernenden ein eigener, lebendiger Text – ein kleines Stück Literatur, geboren aus Neugier, getragen von Fragen, die wirklich etwas bedeuten.

Wie Kann ich PhiloWelt KI APp einsetzen?

Manchmal bleibt mir glatt die Spucke weg: Zwischen Moderieren, Austeilen und hektischem Tafelanschrieb suche ich verzweifelt mein Wasserglas, als hinge mein Blutdruck daran. Vielleicht deshalb – so kommt es mir zumindest vor – hat meine Schule die Arbeitsstunde erfunden. Ein pädagogischer Rettungsring, um nicht völlig in Kreide und Korrekturen zu versinken.

In dieser Arbeitsstunde biete ich meinen Lernenden die PhiloWelt KI-App an. Die einen pauken für die nächste Klassenarbeit, andere wälzen Vokabeln, und in einer stillen Ecke versinken ein paar so tief in den Geschichten von PhiloWelt. Weil ich selbst einmal Klassenlehrer einer Freiarbeitsklasse war, kann ich mir PhiloWelt in diesem Setting nur zu gut vorstellen: Lernen ohne starren Stundenplan, ohne die ständige Frage „Müssen wir das wissen?“ – dafür mit echter Neugier.

Auch im Philosophieunterricht setze ich PhiloWelt ein – aber nicht so, wie man vielleicht erwarten würde.
Während ich unterrichte, dürfen ausgewählte Lernende parallel mit der App arbeiten. Meist sind es Schüler aus der Internationalen Vorbereitungsklasse, für die Philosophie manchmal eine neue Sprache bedeutet.
Praktisch ist: Die App gibt Rückmeldungen in Prozentwerten. Ich kann die Ergebnisse also bewerten, ohne selbst jede Eingabe einzeln abzugleichen. Keine Sorge: Hinter den Zahlen steckt ein kriteriengeleitetes Bewertungsraster, das ich vorher selbst festgelegt habe. Die KI gleicht die Antworten damit ab und liefert ein klares Feedback – schnell, fair und erstaunlich präzise.